
Emilio
PLZcPfneIWAv5mn-brQFI2C0jqtXEjAEME
Ich bin einfach Emilio, offenbart sich der feinsinnige, reflektiert denkende, junge Berliner. Der Berliner ist beim Film seit Jahren Teil eines großen Puzzles, in dem er sich dem Vorgegebenen hingibt. In seiner Musik aber spielt er keine Rolle. Mit Musik nämlich hat er sein ganz persönliches Sprachrohr gefunden. Emilios urbane Popsongs erzählen also von ihm, seiner Geschichte, seinen Begegnungen, seinem Erlebten, seiner Realität. Der ehrgeizige, kreative Kopf hat schon immer irgendwie musiziert – mit zwölf Jahren Klavier gespielt, mit 13 Gitarre, später Schlagzeug. Ein bisschen als würde man sein Tagebuch lesen, taucht man beim Hören seiner Songs in sein Innerstes. So erzählt er darauf zum Beispiel von seiner Mutter. Die Marokkanerin versuchte, ihn traditionell zu erziehen. Er als Berliner Junge aber konnte damit nicht viel anfangen – die kulturellen Extreme clashen aufeinander. Man erfährt auch, was ihn und seine Generation umtreibt; Schnelllebigkeit, Instagram, Tinder, immer online, immer erreichbar. Dadurch geht die Selbstfindung verloren. Die in Teilen oberflächliche, materialistische Welt, die auch er zugegebenermaßen gerne mal genießt, lässt uns noch dringender nach einer bestimmten Sache suchen: Liebe. „Ist Liebe am Ende nicht vielleicht der einzige Antrieb im Leben?“, fragt Emilio. Das schönste aller Gefühle ist jedenfalls in jedem seiner Songs Subtext. Balladiger R’n’B-Sound trifft da auf Hip-Hop-Beats, warm klingendes Klavier auf minimalistisch eingesetzten Synthesizer. Sprechgesang und Autotune mischen sich mit melancholischen Melodien. Und seine Worte mit ihrer klangvollen Sensibilität, die direkt aus seinem Kern gesprudelt sind, verdichten seine Erfahrungen.




